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Die Neueröffnung der Sonderausstellung von Prachtgondeln, Prachtkutschen und Pferdeäpfel.

Eilt herbei ihr Scharren eine große Hochzeit steht an.

Der Zwinger, das Opernhaus am Zwinger, das Taschenbergpalais und das Holländische Palais wurden neu erbaut.

Deren Fertigstellung wurde mit Nachdruck oder einfachen Umbauten gefertigt.

Für die ganze Vorbereitung blieben Herrn August, der Starke, gerade mal 18 Monate, nicht viel Zeit, wenn man bedenkt was er alles auf die Beine gestellt hatte.

Über 1000 Fürsten, Grafen, Baronen und Edelleute wurden geladen, unterzubringen und zu verköstigen. Für die vierwöchige Feierlichkeit hatte man eine ganz besondere Idee mit in das ganze Ensemble eingebaut und die sieben Planetenfeste erkoren. Eine Pracht und ein unglaubliches geozentrisches Weltbild.

Es waren die Sonne, Mond, Mars, Merkur, Jupiter und Saturn, diese Sieben Planten wurden das Motto Constellatio Felix (lateinisch glückliche Sternenkonstellation) die gleichzeitig das Paar beschreiben sollte.

Eigentlich wurde ja die Hochzeit ohne viel Pomp, Glanz und Pracht am 20. August in Wien vollzogen. Anders sah es in Dresden aus. Am 02.September zog Maria Josepha mit ihrem Gefolge an Bord des für 6000 Taler vergolden Prunkschiff Bucentaur in Dresden ein.

Dies war der Auftakt der Feier, welche bis zum 30.September dauerte.

„Grand Carosse“
„Grand Carosse“

Saturnusfest im Plauenschen Grund

Das Hauptaugenmerk lag auf dem Saturnusfest. Die Saturnalien sind eigentlich ein Bauernfest, die als Bergmannsfest dargestellt wurden. Die Quelle des sächsischen Reichtums, der erzgebirgische Berg - und das Hüttenwesen wurden prächtig in Szene gesetzt.

Als Location nahm man den damals noch wildromantischen Plauenschen Grund, auf der einen Seite der Rand vom Erzgebirge aber dennoch in der Nähe des Dresdner Hofes gelegen. Die Verantwortung hatte damals, für die Planung und Durchführung, Oberhofmarschall Woldemar Freiherr von Löwendal. Das Fest des Saturn, dass eigentlich traditionsgemäß für den Samstag 23.September geplant war, musste aber wegen der Wetterverhältnisses auf den Dienstag den 26.September verschoben werden. Die extra gerufenen Bergleute mussten untergebracht und verköstigt werden. An diesem Tag waren drei verschiedene Feierlichkeiten angesetzt, am frühen Nachmittag wurde eine Klopfjagd veranstaltet, bei der das Wild die Hänge des Plauenschen Grund hinab in Richtung Jagdgesellschaft gejagt wurde.

Dieses wartete gemütlich im Weißeritztal in der Nähe von der Buschmühle in einem Schießstand. Hier wurden am Ende 260 getötete Wildtiere gezählt. An einer ganz besonderen Stelle stürzten die Hirsche und ein Bär die Felsen hinab. Der Bär überlebte wurde aber dann von August, der Hauptperson der Feierlichkeiten, im Weißeritztal schwimmend erlegt. An dieser Stelle, des Schweizerbett gelegen, hieß es damals so wie heute Hirsch. - und Bärensprung. Dies ging bis heute in den sächsischen Sagenschatz ein. Danach war in der Nähe, an der Schweizer Mühle, eine italienische Komödie als Vorführung zu sehen.

Das Naturtheater wurde extra für diesen Zweck mit Bäumen und zwei Brunnen gebaut. Ein Harlekin schlüpfte nacheinander in ein Gewand des Jägers, eines Bergmanns und eines Alchimisten ein. Das war eine Anspielung auf August, der als leidenschaftlicher Jäger, Herr des Bergbaues und Mäzen der europäischen Porzellanerfindung dargestellt wurde.

Um 18 Uhr liefen alle in Richtung Saturnustempel. Dieser stand links von dem Weißeritzufer und war ebenfalls für diesen Zweck errichtet worden.

Pferdeäpfel
Pferdeäpfel

Er besaß drei Kuppeln, war 50 Meter breit und hatte die Form eines Berges, die in ein Bergwerk führten. Dort oben thronte der Saturnus, ein Bergbarte und eine Erzstufe handelte.

Vier Pyramiden wurden mit den Namen von Bildnissen von Friedrich August, Maria Josepha, August und Christiane Eberhardine graviert.

Mehrere Feuer gaben den Eindruck, dass es sich um einen Vulkan handelte.

In der mittleren Kuppel war eine Tafel in Form eines A zu finden, welche für (August) aufgestellt. Sie wurden aus Zucker, in Firmen, der Handelssteine nachgebildet. In einem hinteren Raum stand ein Tisch mit Geschenken. 350 Mitglieder der Infanterieeinheit verkleideten sich als Janitscharen und bedienten so die Gäste.

Ein Jahr vorher wurde Ihnen mitgeteilt, dass Sie die Bärte nach türkischer Art wachsen lassen sollen. Der Weißeritzhang zeigte zwei Illuminationen.

Gondel
Gondel

Mit einem Spruch "Constellatio felix" ,Symbolen der sieben Elemente, einer Aureole mit den personifizierten Göttern und das Monogramm des Königs,als zentrale Elemente. In dieser Atmosphäre gab es den Höhepunkt der Feierlichkeiten, der Bergzug. Das besondere Augenmerk galt der Auswahl und dem Erscheinungsbild der Bergleute. Sie sollten nicht zu alt, nicht zu schwach aber auch nicht zu jung sein.

Die Kinderarbeit war damals nicht verboten außer Untertage, was so viel meint wie Arbeiten unter der Erde, beispielsweise im Kohlebergbau.

Jedes sächsische Bergamtsrevier sollte Vertreter entsenden, um das Paar zu huldigen. Und es sollten möglichst viele Berufsgruppen zu sehen sein.

Um ein einheitliches Bild von den Bergleuten zu gewährleisten, wurden vom Bergrat ,August Beyer, Vorschriften für ein Berghabit erlassen. Das umfasste einen schwarzen Grubenkittel, weiße Hosen und einen grünen Schachthut, dazu Arschleder, Kniebügel, Grubenlicht, und Bergbarte. Diese Kosten mussten die Bergleute selbst tragen. Was bei dem kärglichen Gehalt / Lohn nicht immer möglich war, manchmal half auch die Kammer aus, die es dann vorstreckte. Die Hilfe erstreckte sich über 1 Taler und wurde vom Lohn zurückgehalten.

Dieser Berghabit wurde erst 1768 durch das Bergamt - spezifische Kleiderordnung ausgelöst. Die höheren Bergbeamten trugen ihre Stellung angemessen, ein besonderes prächtiges Habit. Freiherr von Löwendal, der nicht Oberhofmarschall war , sondern auch Leiter des Geheimen Berggemaches war , trug ein goldiges Gewand.

Er hatte auch die Ehre, den wertvollsten Bergmannsschmuck von Johann Georg II. zu tragen. Er ließ es sich 40 Jahre vorher, als oberster Bergherr fertigen.

Weit höhere Bergbeamte des Hofes und des sächsischen Oberbergamtes waren Bergkommissionsrat Carl Christian von Carlowitz zu Pferden, Oberberghauptmann Christopf Dietrich, Vitzthurn von Eckstädt und Berghauptmann Carl Christian von Trettau.

Die Paradestrecke ging über den Berg - Für Hüttenleute aus Richtung Coschütz kommend den gegenüberliegenden Hang hinunter in das Weißeritztal.

Wo sich eins eine ehemalige Holzbrücke befand, die sie eins überqueren mussten.

Eingeteilt wurden Sie in zwei Gruppen, die sich in etwa 1600 Fackel fragende Bergleute im Schneckenzug vor der Gesellschaft aufstellten.

Eine ganz besondere Attraktion bildeten die mitgeführten "Maschinen":

Der "Hohe Ofen", war ein voll funktionsfähiger Hochofen, mit dem während der Parade Silber geschmolzen wurde. Des weiteren war eine "Münzmaschine" vor Ort, mit der konnte man Auswurfjetons prägen.

In Bildern wurden die einzelnen Arbeitsvorgänge erklärt.

Die Parade war somit auch eine Leistungsshow der sächsischen rohstoffverarbeitenden Industrien. Der ganze Aufzug wurde dann mit einem 3 x-fachen und lauten "Glück auf "beendet.

Im Verkehrsmuseum in Dresden kann man nun die Geschichte mit einer

"Grant Carosse" mit Technik Produktion
"Grant Carosse" mit Technik Produktion

Sonderausstellung erkunden und mit VR Technik in einer nachgeahmten Kutsche erleben. Geöffnet ist es seit dem 30.08.2019 - 05.04.2020.

Der Besuch im Museum lohnt sich, mit vielen kleinen Überraschungen und kleinen Showeffekten macht es auf jeden Fall Spaß, die Jahrhunderthochzeit auf eine besondere Art und Weise zu erleben.

Das alles durften wir bereits ein Tag vor der eigentlichen Eröffnung, mit einer extra Führung bei einem Blogger und Influencer Treffen, im Verkehrsmuseum in Dresden erleben. Rund um die Geschichte "Die Jahrhunderthochzeit" lernten wir spannende Fakten kennen, die wir euch nun präsentieren dürfen.

Hiermit möchte ich mich ausdrücklich nochmal bei allen Beteiligten für die Einladung und Speis und Trank bedanken!

Also nicht lange zögern, denn so eine Hochzeit ist einmalig und ein ganz besonderes Erlebnis!!!

Da hat August der Starke aber ordentlich was aufgetragen und für ordentlich Stimmung gesorgt. Kaum zu fassen, er ließ aber auch nichts aus ...wie es strahlt und wie Europa vor Neid erblasst.

Wenn ihr mehr erfahren wollt dann schaut bei Instagram, Facebook und Twitter vorbei...


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